Bislang hatte der Winter wenig zu bieten: Nasskalt, trübe, die Kinder konnten kaum einen Schneemann bauen. Schlittschuhlaufen auf dem Kubitzer Bodden nahe Rambin? Keine Chance. Da kommt Missmut auf. Doch es gibt Tage, da ahnt man nicht, welch‘ einzigartige Bilder die Natur auf Rügen zu bieten hat. Wenn Du einen Eindruck davon gewinnen willst, brauchst Du nur hier zu klicken.
Wir blicken mal wieder über den Rand unserer geliebten Insel und haben uns heute in Stralsund den Film angesehen:
„Wir sind jung. Wir sind stark”, schreibt der Spiegel darüber, „ist kein Film über Rechtsradikalismus, sondern über die Fremdenfeindlichkeit, die in der viel beschworenen ‚Mitte der Gesellschaft‘ entsteht. Er zeigt, wie Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche sich zum Mob formieren und eine Gewaltorgie gegen Schutzlose zum Volksfest wird, bei dem man sich an eilig bereitgestellten Imbissbuden mit Bier versorgt”.
Der Film handelt von den ausländerfeindlichen Anschlägen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992. Wir erinnern uns auch an Hoyerswerda, Solingen, Hünxe, Mölln … Und denken dabei an die Pegida-Bewegung unserer Tage: Beim Ausländerhass, wie er vielfach skandiert wird, scheint manches aus unheilvollen Zeiten vergessen zu sein. Oder könnte Fremdenfeindlichkeit heute noch pogromartige Auswüchse hervorbringen wie in Lichtenhagen?
Nachtrag 1
Übrigens: gestern Abend waren im Kino außer uns nur noch zwei Leute zugegen. Vier beim ganzen Film.
Nachtrag2
Und noch etwas: Mag die Pegida-Bewegung sich auch selbst zerlegen – wie wir seit Ende Januar beobachten. Die Menschen, die ihr nachgelaufen sind, verschwinden ja nicht von der Bildfläche. Neulich hat der NDR eine Dokumentation gesendet und die Sprüche der Leute von Lichtenhagen den Parolen der Pegida und ihrer Gefolgschaft gegenübergestellt. Frappierend wie sich nach mehr als zwanzig Jahren die Aussagen ähnelten.
Nachtrag3
Am 11. Februar gab die Bundesregierung bekannt, dass es im vergangenen Jahr 150 rassistisch motivierte Straftaten auf Häuser gegeben hat. Dreimal mehr als 2013 und gegenüber 2012 das Sechsfache.
Nachtrag 4 Von Oktober bis Dezember 2014 wurden bundesweit 64 Straftaten gegen Flüchtlingsheime registriert (Ostsee Zeitung vom 23. Februar 2015).
Jetzt geht es wieder los: Einen Monat lang ruhten die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt auf der Bundesstraße 96. Von Montag (19. Januar) bis Freitag (27. März) werden sich wieder lange Staus vor Rambin bilden.
Tag und Nacht werden Ampeln den Verkehr vor der Baustelle regeln: Rambin wird erneut zum Hindernis auf der Hauptverkehrsachse von Rügen. Die Anwohner innerhalb des Dorfes dürfen sich erneut gefasst machen auf besonders Schlaue, die den Stau durch die engen Ortsstraßen umfahren. Hoffentlich unter Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. Weiterlesen…
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Den Dörfern in Deutschland gehen die Ärzte aus. Dabei sieht die ärztliche Versorgung auf der Insel Rügen recht gut aus. Laut Information der Ostsee-Zeitung ist hier derzeit keine ärztliche Praxis unbesetzt. Noch. In einigen Jahren könnte es anders aussehen: Denn es gibt auf der Insel „16 Praxen mit einem Chef, der kurz vor dem Ruhestand steht” (OZ vom 1. August 2014).
Foto: Jörg Brinckheger pixelio.de
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung prognostiziert, dass 51.000 Haus- und Fachärzte bis zum Jahr 2021 in den Ruhestand gehen werden. Besonders für ländliche Regionen wird es zunehmend schwierig, Nachfolger zu gewinnen. Ein Zwölfstundentag in der Praxis und ständig steigende Bürokratie – für junge Mediziner wirkt das nicht gerade verlockend. Bei einer Umfrage unter Medizinstudenten hat die Universität Trier herausgefunden, dass zwei Drittel aller Medizinstudierenden weiblich sind. Unter ihnen ist der Wunsch nach stärkerer Vereinbarung von Arbeit und Beruf sehr verbreitet. Eine Mehrheit der jungen Mediziner wünscht sich die Arbeit im Ärzteteam, möglichst mit geregelter Arbeitszeit.
So verwundert es nicht, dass der bisherige Facharzt für Allgemeinmedizin in Rambin, Dr. Francis Baudet (71), längere Zeit suchen musste, bis die Nachfolge geregelt war. Dabei spielte ein Zufall die entscheidende Rolle.
Jetzt betreut Dr. Martina Lindner, Praktische Ärztin für Allgemeinmedizin, die Patienten aus Rambin und Umgebung. Weiterlesen …
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Gelegentlich wagen wir einen Blick über Rügen hinaus. Wenn Du zu den Menschen gehörst, die über menschliche Verhaltensmuster nachdenken, dann könnte Dich diese Geschichte ansprechen. Sie ist kurz und kommt mit wenigen Worten aus (Werbung einfach wegklicken).
So wie jetzt vor Rambin soll es bei Samtens nicht aussehen: Noch mehr Stau würde Rügen lahm legen.
Keiner ist gekommen: weder Bürgermeister, noch Landrat oder gar der Minister. Ganz ohne Brimborium wurden Ende Novemer 2014 drei Brücken im Verlauf der B 96n in Betrieb genommen, alle auf dem Gemeindegebiet von Rambin. B 96n – hinter diesem Kürzel steht die im Bau befindliche Schnellstraße, die künftig Urlaubern und anderen Verkehrsteilnehmern die in den Sommermonaten üblichen Staus auf der alten B 96, die Hauptverkehrsachse der Insel Rügen, ersparen soll.
Der Radweg durch die Ortschaft Rambin wird von November 2014 bis Juni 2015 gebaut. In Samtens sind die Arbeiten erst einmal verschoben auf 2016.
Samtens/Altefähr. Die einen werden aufatmen, andere werden sich ärgern: In Samtens wird der Radweg vorerst nicht weitergebaut. Die Arbeiten dafür werden auf das Jahr 2016 verschoben. So wird es einen durchgehenden Radweg vom Rügendamm bis zur Strecke nach Bergen es vorerst nicht geben. Wenn die Tourismuszentrale Rügen zum Aktivurlaub einlädt und Radfahrer umwirbt, können nicht solche gemeint sein, die auf dem Rad anreisen. Hinter dem Rügendamm geht es nur noch mit Unterbrechungen weiter.
Gudrun im Naturherz. Der Buchen-Urwald im Naturpark Jasmund bildet eigenartige Formen heraus. Foto: Jörg Levermann
Was ist ein Schluckloch? Die Öffnung, in die der Schluckspecht sein Bier schüttet? Wenn Du die Ausstellung im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl besuchst, wirst Du eines Besseren belehrt. Hier findest Du zum Beispiel Informationen über die natürliche Entwicklungsgeschichte eines Moores im Buchenwald des Naturparks Jasmund.
Lisa Wilken (11) aus Rambin kann dem Verkehrs-Chaos etwas Gutes abgewinnen: „Der Schulbus kommt später“.
Besucher sind immer willkommen in Rambin. Doch neuerdings sieht man sich von recht flüchtigen Zeitgenossen heimgesucht. Es sind Durchreisende, die die Mega-Staus vor Rambin umfahren. Über den Umweg fahren sie meist auch durch die Dorfstraße. Auf der B96 wird derzeit der Verkehr einspurig durch den Bereich von Rambin geführt. Den Verkehr regeln Baustellenampeln. In der Folge bilden sich kilometerlange Staus, die nicht allein Urlauber auf eine Geduldsprobe stellen. Berufsverkehr und Busse kommen oft nur mit erheblichen Verspätungen durch. Die einzige, die noch etwas Gutes daran findet, ist Lisa Wilken (11), aus Rambin: „Es ist morgens nicht mehr so hektisch, der Schulbus kommt später”. Andere ärgern sich über Autofahrer, die jetzt auf ihrer Stauumfahrung durch die schmale Dorfstraße brausen, obwohl im ganzen Ort das 30-Km-Limit gilt.
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